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Glossar

Hard vs. Soft Selling

Hard vs. Soft Selling

Definition: Hard Selling und Soft Selling bezeichnen zwei gegensätzliche Verkaufsansätze. Hard Selling ist die direkte, offensiv-drängende Verkaufsstrategie, bei der der Abschluss sofort und manchmal mit Nachdruck gesucht wird (Hard sell vs. soft sell: Definition and examples). Soft Selling hingegen ist ein indirekter, sanfter Ansatz, der auf Beziehung, Geduld und langfristige Überzeugung setzt (Hard sell vs. soft sell: Definition and examples). Die meisten modernen Vertriebsmethoden tendieren zum Soft Sell, doch beide Ansätze haben ihre Berechtigung in bestimmten Situationen.

Hard Selling – Merkmale:

  • Direkt und zielorientiert: Der Verkäufer kommt schnell zur Sache, betont immer wieder den Abschluss („Worauf warten Sie noch?“) und scheut sich nicht, Druck auszuüben.

  • Kurzfristige Perspektive: Fokus liegt auf dem jetzt verkaufen. Hard Seller nutzen Zeitdruck, eindringliche Sprache und manchmal sogar Aggressivität. Beispiel: Autoverkäufer, der sagt „Dieses Angebot gilt nur heute – Sie müssen jetzt entscheiden!“.

  • Vorteile: Kann effektiv sein bei einfachen Produkten, impulsiven Entscheidungen oder Sonderverkäufen (Abverkauf). Bei wirklich interessierten Kunden kann klare Abschlussoffensive zum schnellen „Ja“ führen.

  • Risiken: Viele Kunden empfinden Hard Selling als unangenehm oder aufdringlich. Im B2B oder bei beratungsintensiven Produkten (Versicherung, Immobilien) wirkt es oft unscrupulous und schreckt ab (Hard sell vs. soft sell: Definition and examples). Es kann Vertrauen zerstören und zu Stornos führen, wenn der Kunde sich überrumpelt fühlt.

Soft Selling – Merkmale:

  • Kundenorientiert: Hier steht Beratung und Beziehung im Vordergrund. Der Verkäufer agiert eher als Berater (siehe Beratungsverkauf) und lässt dem Kunden Zeit.

  • Langfristige Perspektive: Es wird behutsam geführt, oft über mehrere Kontakte hinweg. Der Soft Seller stellt viele Fragen, hört zu und leitet den Kunden eher, anstatt ihn zu schieben. Abschlussversuche erfolgen erst, wenn der Bedarf geklärt und der Kunde überzeugt ist.

  • Vorteile: Der Kunde fühlt sich wohler und respektiert, was bei komplexen Produkten Vertrauen schafft. Soft Selling fördert langfristige Kundenbindung und Empfehlungen, da der Kunde die Erfahrung positiv wahrnimmt. Gerade in beratungsintensiven Branchen gilt: „Gentle Sales wins in the long run.

  • Risiken: Zieht man Soft Selling zu weit, verpasst man unter Umständen den Abschluss. Zu zögerliche Verkäufer verlieren Kunden, die vielleicht doch eine klare Empfehlung brauchten. Auch kann der Prozess länger dauern – der Umsatz kommt nicht sofort.

Beispiel-Situation: Bei der Versicherungsberatung wird Soft Selling dominieren: man ermittelt den Bedarf, berät ausführlich, gibt dem Kunden eventuell Bedenkzeit. Hard Selling käme hier schlecht an („Sie müssen heute abschließen, sonst…“). Anders im Teleshopping: Hier wird ganz bewusst Hard Sell genutzt (ständiger Aufruf „Greifen Sie jetzt zu!“), was bei dem Publikum akzeptiert ist, weil es zum Format gehört.

Praxis-Tipp: Finden Sie die richtige Mischung. Oft ist ein maßvoller Soft Sell mit einem klaren Abschlussimpuls am Ende ideal. Das heißt: Erst beraten (soft), dann, wenn alle Fragen geklärt sind, durchaus direkt um die Entscheidung bitten (ein Hauch Hard Sell). Dieser Wechsel wirkt nicht aggressiv, sondern entschlossen.

Nicht-intuitives Learning: Manche Quereinsteiger glauben, man müsse aggressiv verkaufen, um erfolgreich zu sein. Tatsächlich empfehlen Experten meist das Gegenteil: Soft Selling führt heutzutage eher zum Ziel (Hard sell vs. soft sell: Definition and examples) (Hard sell vs. soft sell: Definition and examples), vor allem in Zeiten informierter Kunden. Aber: Keine Scheu vor dem Abschluss! Ein sanfter Einstieg schließt eine entschlossene Schlussfrage nicht aus. Der Kunde soll nie das Gefühl haben, verkauft zu bekommen, sondern kaufen zu wollen. Die Kunst besteht darin, weich aufzubauen und hart abzuschließen – immer mit Augenmaß. So ist man nicht nur sympathisch, sondern auch erfolgreich und damit dem reinen Hard- oder Soft-Seller einen Schritt voraus.

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